Montag, 3. Oktober 2011

Heimreise

3.10
Gefahrene Meilen: keine mehr
Meilen insgesamt: 3310 (5327 Kilometer)
Ja Leute, wir sind jetzt also am Ende unserer Reise angekommen aufgrund der Zeitverschiebung haben wir einen ganzen Tag verloren, den wir beim Hinflug gewonnen hatten, denke, daher kommt der Ausdruck, wie gewonnen so zerronnen. Jetzt wäre also die Zeit für einen kleinen Rückblick, irgendwie ist die Reise wie im Fluge vergangen, es war doch erst gestern, als wir abgeholt wurden und jetzt sind wir schon wieder zurück, heute in Stuttgart gelandet um 18. 30 Uhr und mit Fa. Gerstmayr nach Hause. Eigentlich hat alles geklappt wie am Schnürchen, vom Ausfall von Reimund, den wir sehr gerne dabei gehabt hätten, mal abgesehen. Wir haben, wenn man die Kilometer von allen sechs zusammenrechnet eine Strecke von ca. 32000 km zurückgelegt, noch 8000 km mehr, dann hätten wir die Welt umrundet. Wir freuen uns darüber, dass wir auf der ganzen Strecke keine Ausfälle an Menschen und Maschinen hatten, vom kleinen Defekt an der Maschine von Peps mal abgesehen. Das hat aber nur funktioniert, weil wir jeden Tag früh los sind, System beim Boxenstop (Tanken, Fotografieren) hatten und uns an die Route, die hauptsächlich von Edu ausgearbeitet wurde, gehalten haben, Edu hat uns auch super geguidet. Die Motels und Hotels waren durchweg ok, wir hatten immer die Möglichkeit unsere Bikes unterzubringen, hatten Internet und meistens nen Pool,  Dusche, WC und Bett war überall vorhanden und gut  bis sehr gut, teilweise war Frühstück dabei, manchmal nur Kaffee, allerdings haben wir fast immer was gefunden, dass wir nicht verhungert sind.  Die Meilen haben wir manchmal runtergerissen, manchmal runtergecruist und manchmal auf unbefestigten Straßen runtergeackert. Wir durften durch die Wüsten von 4 US – Bundesstaaten fahren, unter dem Meeresspiegel bei 45° schwitzen, auf 3000 m Höhe einen Tag später  einen Pass überfahren, endlose Weiten von Amerika durchqueren, entlang des Pazifik cruisen, den Strip in Las Vegas runterfahren und mit unseren Harleys über die Golden Gate Bridge blubbern. Eins hatten wir nicht, wir hatten keinen Regen, einmal hat es kurz geschauert, da waren wir aber in Las Vegas  in einem Parkhaus unsere Regenklamotten sind also trocken geblieben, 16 Tage lang. Die Tour war eine runde Sache, äußerst empfehlenswert, ein Erlebnis, mit nichts zu vergleichen. Ein paar Sätze noch zu den Vereinigten Staaten von Amerika:
Ein Land mit vielen Gegensätzen, hier unsere subjektiven Einschätzungen darüber:
Landschaftlich: die unendlichen Weiten der Wüste, die riesigen Gebirgsmassive, fruchtbare Weinberge und endlose Weiden, Städte in der Wüste und riesige Bäume, Farben, die sich halbstündlich ändern, einfach unbeschreiblich.
Infrastruktur: Straßen und Brücken vor denen man nur den Hut ziehen kann, nie endende geteerte, zweispurige Highways ins nirgendwo, Ortsdurchfahrten, da könnten wir in Deutschland mindestens 3 draus machen,  allerdings auch schlechte Gehwege und Seitenstraßen in den Großstädten. Achja, Strom bekommt glaub jeder in den USA, auch zu den entferntesten Gehöften stehen ein paar Masten, die das Stromkabel dorthin führen.
Motorradtauglichkeit (Spaßfaktor:
Pässe mit Kurven, da wünscht man sich ne Rennmaschine, nie endend, unterschiedlich steil und eng, bergauf, bergab, richtig Arbeit mit den Harleys, vor allem, weil auch ständig die Trittbretter schleifen oder hochklappen, dann wieder Straßen, da haut man morgens den 6. Gang rein und abends nimmt man ihn raus.
Gesellschaftlich: die Schere zwischen reich und arm geht hier weit auf, sehr weit auf. Nehmen wir das Beispiel San Francisco, wenn man bedenkt, dass wir nur einen kleinen Teil von der Stadt gesehen haben und auch nur die Menschen, die sich auf die Straße trauen um zu betteln, dann sind es tausende, die mittellos sind, in einer Stadt. Wenn man dann nach Downtowm kommt und an den Hotels vorbeischlendert, kann man sich vor Gepäckträgern, Stretchlimos und  goldigen Sonnenbrillen kaum retten.
Zum Schluss noch: Amerika ist ein schönes Land, allerdings irgendwie am Ende, in den ländlichen Gegenden hat jeder seinen eigenen Schrottplatz angelegt, jeder Raum in Stadt und Land wird klimatisiert, von Energiebewusstsein und Umweltschutz haben die Amerikaner noch nicht sehr viel gehört, hat man den Eindruck.
Bezüglich der Arbeitnehmer ist noch zu sagen, dass immer die 1,3 – 2 fache Arbeitnehmeranzahl vorhanden ist, in Restaurants, Cafes, Supermarkt, Baustellen, im Vergleich zu Deutschland. Wenn wir hier auch personell so aufgestellt wären, hätten wir wahrscheinlich Vollbeschäftigung. Witzig ist z. B., dass an Straßenbaustellen immer an beiden Enden Personal steht, mit einem Schild (STOP, SLOW), die miteinander funken und den Verkehr entsprechend freigeben. Zusätzlich fahren meistens noch „Pilot Cars“, die vor der Schlange herfahren und die Fahrzeuge durch die Baustelle lotsen. Wird bei und mit einer Baustellenampel erledigt.
Das Küchenpersonal besteht hauptsächlich aus Mexikanerinnen und Mexikanern. Die Arbeitnehmer mexikanischer Herkunft stehen auch teilweise morgens am Straßenrand und warten darauf für Arbeit abgeholt zu werden, möchte nicht wissen, für welches Geld die armen Teufel arbeiten müssen, wahrscheinlich auch moderne Sklaverei.
Jetzt hüpfen wir dann in den Flieger und es geht nach Stuttgart, danach mit Fa. Gerstmayr heim.
Es war uns eine Freude, Euch immer auf dem Laufenden zu halten, Euch dabei zu haben und hoffen, dass es Euch Spass gemacht hat uns auf der Tour zu begleiten. Die Tour war ein tolle Sache und ist äußerst empfehlenswert, nicht nur mit der Harley, auch mit dem Leihwagen oder mit dem Wohnmobil.
Das wars

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