Samstag, 8. Oktober 2022

Page - Williams

Gefahren Meilen 204, Gefahren Meilen insgesamt: 1079; Gestern waren wir noch in einem Waffenladen, bei dem auch die Möglichkeit bestanden hätte, mit unterschiedlichen Waffen zu schießen. Haben wir nicht gemacht, wir haben uns lediglich mit dem jungen Verkäufer unterhalten, der eine Pistole offen an der Hüfte getragen hat. Er erklärte uns, dass es in Arizona die wenigsten Waffengesetze gibt. Es ist ausreichend amerikanischer Staatsbürger zu sein, dann darf man in Arizona eine Waffe ohne Lizenz tragen. Er erklärte uns, dass dies die sicherste Variante für alle Bürger ist, wenn alle eine Waffe tragen. Wie gesagt, alles nette Leute in diesem freien Land, in dem jeder seine Meinung äußern darf. Wir konnten heute Morgen in Page frühstücken, es gab einen Durchlauftoaster, bei dem die Toasts auf einem Förderband durchgezogen und getoastet werden. Edu hat gleich mal ein Teller voll getoastet. Außerdem konnte man Waffeln backen. Teig aus einem Automaten in ein Waffeleisen, naja, hat so ausgesehen wie Waffeln, war aber nicht der Brüller. Vorher haben wir in der Nachbarschaft noch einen Start zum Halbmarathon mitbekommen, mit allem Drum und Dran, sogar mit Nationalhymne. Leider hatten wir keine Zeit, sonst hätten wir uns die Stunde genommen. Wir sind also runter zum Glen Canyon Damm, sehr beindruckendes Bauwerk. Wir konnten auch noch ein Francislaufrad begutachten. Dann raus aus Page, Richtung Gran Canyon, vorbei am Horseshoe Bend, rein in die karge Landschaft. Man fährt durch ein Tal, sieht in einiger Entfernung eine Schlucht, die man dann 10 Minuten später durchfährt und dahinter kommt wieder ein riesiges Tal mit einer Schlucht am Ende. Von den gefahreten Meilen sind wir heute bestimmt über 100 Meilen geradeaus gefahren, der Wahnsinn. Am Straßenrand stehen teilweise bis zu 30 Briefkästen, die von den Menschen aus dem Hinterland gehören, die Ihre Post dort abholen müssen. Am Gran Canyon angekommen haben wir an zwei Aussichtspunkten angehalten um in das rieeeeeeeesige Loch zu schauen, unbeschreiblich. Der Gran Canyon hat eine Ost-West Ausdehnung von 450 KM und eine größte Tiefe von 1800 m. Der Colorado River, der dieses Naturwunder geschaffen hat, ist nur noch als Rinnsal am Grund zu sehen. Wir haben einen Hubschrauberflug in den Gran Canyon gebucht und nach kurzer Einweisung ging es dann, aufgeteilt auf drei Maschinen, los. Ein unbeschreibliches Erlebnis, zuerst auf ca. 300m Höhe über bewaldetes Gebiet in Richtung Canyon, wir konnten Bisons sehen und dann ging es über die Kante und wir sahen über 1000 m nach unten. Über Headsets konnten wir mit dem Piloten quatschen und auch untereinander kommunizieren. Der Pilot erklärte uns alles, es sind Steinformationen zu sehen, die Namen haben, zum Beispiel ein Drachen, mit Kopf und Körper, insgesamt 10 km lang. Oder eine Burg, aus der Nibelungensage oder eine Rampe, die sie Motorradrampe nennen. Wir haben dann Peps erklärt, dass er es nicht mit der Harley versuchen darf. Nach ca. 45 Minuten sind wir wieder sicher gelandet und hatten uns gegenseitig viel zu erzählen, es war für alle ein einzigartiges Erlebnis. Jetzt hatten wir nur noch ca. 50 Meilen, bis Williams. Wir fahren jetzt auf der legendären Route 66. In einem Diner im 50er Jahre Style haben wir noch Steak und Burger gefuttert. Das Land kühlt sich irgendwann selbst runter, die Klimaanlagen blasen die Räume unnötig kalt. Eingecheckt haben wir in einem Hotel in Williams, das 1892 erbaut wurde. Sehr interessantes Gebäude. Edu führt unseren Motorradwurm erstklassig durch dieses Land, die Biker sind froh, dass Sie lediglich hinterherfahren können, Spitzensache.

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