Sonntag, 9. Oktober 2022

Williams - Primm

Gefahrene meilen: 275; Meilen insgesamt: 1353 Es gab einen Schluck Kaffee im Hotel in Williams. Gegen 7:30 Uhr sind wir dann losgekommen, war wieder frisch heute Morgen. Nach kurzer Strecke sind wir in Seligman angekommen. Da wir uns auf der historischen Route 66 befinden sind überall Cafés und Frühstücksmöglichkeiten vorhanden. Auch 2011 haben wir in Seligmann Stop gemacht und gefrühstückt. Es gab Omelett mit Schinken, Speck und Zwiebeln, vielleicht hat Euch Daddy nachher noch ein Bild davon. Dazu Kartoffeln und Toast. Kaffee ist immer dabei und wird solange nachgeschenkt, bis man genug hat, ohne Mehrpreis. Danach, nachdem sich der eine oder andere Biker schon etwas Luft (Kleidung) gemacht hat, haben wir auf der Interstate Strecke gemacht, bis Kingman. Auf dem Weg dorthin haben wir viele Züge gesehen. Allerdings nicht wie bei uns, sonderen teilweise mit bis zu vier Lokomotiven und ca. 120 Waggons, beladen mit Seecontainern, doppelstöckig, oder kompletten Sattelaufliegern aber auch Autotransporter, doppelstöckig. Das typische Tuten ist nicht zu überhören und es ist ein gigantisches Schauspiel, wenn der Zug vorbeifährt oder parallel fährt. Am Straßenrand kommen wir an Hackberry vorbei. Eine ehemalige Tankstelle, die von Schrott und altem Zeug umrandet ist, in Deutschland würde hier niemand halten, Hackberry ist aber Kult, gehört dazu und muss auf der Tour dabei sein. Steffen konnte einen Aufkleber von den Oldtimerfreunden Eckartsberg platzieren und Stefan durfte mit Hilfe von Steffen und seinen Kabelbindern eine Deutschlandfahne mit Demminger Wappen (springender Bock) in Hackberry platzieren. Somit weht jetzt die Deutschlandfahne mit Demminger Wappen und mit allen Unterschriften der Biker in Hackberry. Falls jemand dorthin kommt bitte ein Bild davon an einen der Biker senden, dann wissen wir, dass sie noch da ist. In Kingman haben wir Stop gemacht, dort steht eine alte Dampflokomotive, eine richtig Große. Bilder geschossen, getankt, bisserl eingekauft, Wasser nachgeladen, Sonnenschutz erneuert (drübergeschmiert) und weiter gings Richtung Oatman. Nach Oatman kommt man über die historische Route 66, das Städtchen ist eine verlassene Bergbaustadt in der Esel offen auf der Straße herum laufen und gefüttert werden können. Die Leute hier sagen, dass es die Esel, bzw. der Nachkommen sind, die im Bergbau eingesetzt wurden. Unzählige Restaurants und Souvenirgeschäfte sind an der Ortsstraße angeordnet, alles auf Tourismus ausgelegt und ob wir das mit den Eseln glauben können, naja, wahrscheinlich wollen die Leute nur das Futter verkaufen. Der Weg dorthin ist sehr kurvenreich und sehr angenehm zu fahren die Harleys blubbern sauber die Berge hoch und man muss tatsächlich des Öfteren mal den 6. Gang rausnehmen. Wenn man bedenkt, dass die 66 damals auf den Trails der Siedler entstanden ist, kann man sich gar nicht vorstellen, wie sie hier mit Ihren Planwagen mit eisenbeschlagenen Holzrädern dahingezogen sind. Mit Pferd oder Kuh, nem Wasserfass und der ganzen Familie auf der Suche nach einem Neuanfang und ein wenig Glück, Hut ab. Da tun wir uns heute leichter, der Tank ist voll, die Maschinen zuverlässig (wir klopfen auf Holz, dass es so bleibt) und wir wissen wo wir heute Nacht schlafen. In Oatman gibt es einen Saloon in dem tausende 1-Dollar Noten hängen. Jeder der in den Salon kommt nimmt einen Dollarschein verewigt sich mit seinem Namen dem Datum und hängt ihn irgendwo im Restaurant auf. Wir haben das auch schon 2008 und 2011 gemacht. Leider konnten wir diese Dollar Scheine nicht mehr finden, weil unzählige darübergetackert wurden. Wir haben uns aber an einem sicheren Ort mit unserer Dollarnote verewigt. Der Saloonbesitzer geht übrigens davon aus, dass ca. 80000 Dollarnoten in seinem Saloon hängen. Das Hosenträger-Problem können wir ebenfalls in Oatman lösen, die Kollegen, die aufgrund der Gewichtsabnahme welche benötigten, sind fündig geworden. Wir hatten danach noch 180 km zu fahren, d.h. Strecke machen. Die maximale Höchstgeschwindigkeit in Amerika sind 75 Meilen/Stunde, das sind ungefähr 120 km/h. Da die LKW genauso schnell fahren dürfen und wir mit unserem Motorradkonvoi nicht schneller vorankommen hat man teilweise lange Zeit so ein Ungetüm neben sich, da das Überholen in USA beidseitig erlaubt ist, teilweise auf beiden Seiten. Wir sind wieder an unzähligen Trailern (Wohnanhängern) und Wohnmobilen vorbeigekommen. Irgendwie bekommt man den Eindruck dass halb Amerika in Trailern wohnt. Man kann teilweise nicht unterscheiden ob es sich um einen Campingplatz oder um eine Wohnsiedlung handelt. Wenn eine historische Stadt angezeigt ist dann sieht man dass dort nur verfallene Hütten und sonstige Häuser herumstehen aber die Stadt erkennt man teilweise gar nicht. Irgendwo stehen dann wieder Trailer und Wohnmobile in denen die Menschen hausen. Ein mächtiger Pickup steht immer davor. Übrigens eine historische Stadt ist bei den Amerikanern eine Stadt, die 1905 gegründet wurde. Naja, wenn die Geschichte eines Landes erst 1492 begonnen hat, dann ist sowas auch schon alt. Auf unserem Weg zur heutigen Übernachtung sind wir an riesigen, unzähligen Kakteen vorbeigekommen. Eingecheckt haben wir in Primm/Nevada, Spielcasino ist im Haus. Mal wieder nen fettigen Burger mit Pommes reinfetzt und dann früh in die Falle, Morgen gehts ins Death Valley, das Tal des Todes, bzw. nach Badwater, den tiefsten (82 m unter dem Meeresspiegel) und heißestetn Punkt Amerikas.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen